Erell und Saras Projekt „Peau à peau: patchwork de correspondances“ beschäftigt sich mit der Erinnerung an die AIDS-Krise – eine Forschung, die sie gemeinsam seit zwei Jahren betreiben. Sie setzen diese Erkundung durch Patchworks/Quilts fort, die von Angehörigen von an AIDS Verstorbenen in der Schweiz bestickt wurden. Im Gegensatz zu Frankreich, wo diese Stücke inzwischen institutionalisiert sind, zirkulieren sie in der Schweiz im privaten Raum, zu Hause, und tragen eine diffuse Erinnerung. Sie sind nicht nur Objekte der Erinnerung, sondern lebendige, politische Gesten, die in Freundschaften, Wahlgemeinschaften und stillen Allianzen verwurzelt sind. Durch Interviews, Archivforschung und Korrespondenzen mit Künstler*innen wird die Patchwork-Methodologie sowohl kuratorisch als auch künstlerisch genutzt, um das in den Fokus zu rücken, was die offizielle Geschichte auslässt: Femmes, Lesben und trans Frauen, deren Rolle im Kampf gegen AIDS essenziell, aber oft unsichtbar gemacht wurde.
Bild: Benoît Casot
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